Samstag, 7. August 2010

Der Schatten des Windes

Dieses Buch übergab mir eine Freundin mit den Worten: "Ich weiß, es sieht mitgenommen aus, aber ich konnte es nicht aus der Hand legen und hatte es mit auf der Luftmatratze, da ist es etwas nass geworden..." Ich muss gestehen, bei mir hat es etwas länger gedauert, bist ich damit warm geworden bin, vielleicht war ich aber auch einfach nur nicht in Leselaune. Es geht um ein Buch, das von einem geheimnissvollen Mann geschrieben wurde und dessen Geschichte sich mit der des jungen Daniels verbindet. Leider sind zu Beginn einige Sprünge im Text, die schwer nachzuvollziehen sind, dafür wird die Handlung immer spannender, es ist fast wie ein Strudel, der immer mehr an Geschwindigkeit zunimmt. Und das ganze ohne voraussehbar zu sein. An mehreren Stellen dachte ich schon, ich könnte ahnen, wie es weiter geht, aber nein, so war es nicht! Diese unvorhersehbaren Details waren jedoch auch nicht aus der Luft gegriffen, sondern sehr schlüssig, man hat sie nur einfach übersehen.
Auf dem Einband steht: "...rundum das, was man einen wunderbaren Schmöker nennt. Elke Heidenreich" und da hat sie recht. Lässt sich - bis auf die kleinen Holprigkeiten zu Beginn - sehr gut lesen!

Dienstag, 16. März 2010

Entspannung...

Meine Prüfungen sind vorbei, erst hatte ich mir vogenommen gar nichts mehr zu lesen - außer vielleicht Comics - aber irgendwie verbrachte ich schon den Nachmittag meiner letzten Prüfung wieder mit einem Buch... das abends durchgelesen war. Man wird ja auch irgendwie immer schneller, je mehr man liest. Nicht, dass ich irgendwann mal langsam gelesen hätte. Irgendwie war ich schon immer ein Bücherwurm und habe die Bücher eher verschlugen als sie gelesen, aber das lässt sich auch nicht ändern. Dafür bin ich auch traurig, wenn ein richtig gutes Buch vorbei ist. Einteilen kann ich es mir aber nicht. Da bin ich eher mal zwei Tage lang nicht ansprechbar. Habe jetzt seit dem 5.März (Tag der letzten Prüfung) ziemlich viel fern gesehen und natürlich gearbeitet, habe aber trotzdem schon wieder zwei Bücher gelesen, die beide toll waren. Das erste, was direkt nach der Prüfung kam war von Maryjanice Davidson und heisst "Fish out of water". Das ist der dritte Teil einer sehr lustigen Geschichte über eine Meerjungfrau - aber die absolute Anti-Meerjungfrau: schlecht gelaunt, widerborstig etcpp. Das war ein absoluter Cover-Kauf. In einem Literaturkritik-Seminar habe ich das mal erwähnt, dass ich viele meiner Bücher nach dem Cover aussuche. Da wurde ich von meinen Kommilitonen fast gesteinigt. You shouldn't judge a book by its cover. Nein, soll man nicht. Aber wenn einem das Cover gefällt und man dann noch einen interessanten Inhalt findet - also auf der Rückseite was liest, was ansprechend ist, warum soll man es dann nicht kaufen? Genau so habe ich es auch mit dem zweiten Buch gemacht: Scarlett Thomas "PopCo". Es geht um Codes, um Veganer, eine Spielzeugfirma, einen verschwundenen Vater, Primzahlen, einen Schatz und Marketingstrategien. Sehr cool, ich habe kurz überlegt, warum ich denn eigentlich Fleisch esse und dass ich vielleicht meine Mathekenntnisse noch mal aufpolieren sollte...
Das hat sehr viel Spaß gemacht, aber gerade habe ich dann doch wieder mit der Weltliteratur angefangen. War im Kino in Alice im Wunderland und kannte vorher nur die Zeichentrickserie (vor der ich als Kind wirklich Angst hatte). Daher wurde es mal Zeit für das Original. Bin sehr gespannt, aber bisher noch nicht weit gekommen... :-)

Sonntag, 7. März 2010

Kinematograph

Und das hier war das Gedicht aus meiner letzten Prüfung... Ging sogar ganz gut zu interpretieren fand ich! Ist von Jakob van Hoddis.

Kinematograph.

Der Saal wird dunkel. Und wir sehn die Schnellen
Der Ganga, Palmen, Tempel auch des Brahma,
Ein lautlos tobendes Familiendrama
Mit Lebemännern dann und Maskenbällen.

Man zückt Revolver, Eifersucht wird rege,
Herr Piefke duelliert sich ohne Kopf.
Dann zeigt man uns mit Kiepe und mit Kropf
Die Älplerin auf mächtig steilem Wege.

Es zieht ihr Pfad sich bald durch Lärchenwälder,
Bald krümmt er sich und dräuend steigt die schiefe
Felswand empor. Die Aussicht in der Tiefe
Beleben Kühe und Kartoffelfelder.

Und in den dunklen Raum - mir ins Gesicht -
Flirrt das hinein, entsetzlich! nach der Reihe!
Die Bogenlampe zischt zum Schluss nach Licht -
Wir schieben geil und gähnend uns in Freie.

Donnerstag, 4. März 2010

Georg Heym

Krieg

Aufgestanden ist er, welcher lange schlief,
Aufgestanden unten aus Gewölben tief.
In der Dämmrung steht er, groß und unerkannt,
Und den Mond zerdrückt er in der schwarzen Hand.

In den Abendlärm der Städte fällt es weit,
Frost und Schatten einer fremden Dunkelheit,
Und der Märkte runder Wirbel stockt zu Eis.
Es wird still. Sie sehn sich um. Und keiner weiß.

In den Gassen faßt es ihre Schulter leicht.
Eine Frage. Keine Antwort. Ein Gesicht erbleicht.
In der Ferne wimmert ein Geläute dünn
Und die Bärte zittern um ihr spitzes Kinn.

Auf den Bergen hebt er schon zu tanzen an
Und er schreit: Ihr Krieger alle, auf und an.
Und es schallet, wenn das schwarze Haupt er schwenkt,
Drum von tausend Schädeln laute Kette hängt.

Einem Turm gleich tritt er aus die letzte Glut,
Wo der Tag flieht, sind die Ströme schon voll Blut.
Zahllos sind die Leichen schon im Schilf gestreckt,
Von des Todes starken Vögeln weiß bedeckt.

Über runder Mauern blauem Flammenschwall
Steht er, über schwarzer Gassen Waffenschall.
Über Toren, wo die Wächter liegen quer,
Über Brücken, die von Bergen Toter schwer.

In die Nacht er jagt das Feuer querfeldein
Einen roten Hund mit wilder Mäuler Schrein.
Aus dem Dunkel springt der Nächte schwarze Welt,
Von Vulkanen furchtbar ist ihr Rand erhellt.

Und mit tausend roten Zipfelmützen weit
Sind die finstren Ebnen flackend überstreut,
Und was unten auf den Straßen wimmelt hin und her,
Fegt er in die Feuerhaufen, daß die Flamme brenne mehr.

Und die Flammen fressen brennend Wald um Wald,
Gelbe Fledermäuse zackig in das Laub gekrallt.
Seine Stange haut er wie ein Köhlerknecht
In die Bäume, daß das Feuer brause recht.

Eine große Stadt versank in gelbem Rauch,
Warf sich lautlos in des Abgrunds Bauch.
Aber riesig über glühnden Trümmern steht
Der in wilde Himmel dreimal seine Fackel dreht,

Über sturmzerfetzter Wolken Widerschein,
In des toten Dunkels kalten Wüstenein,
Daß er mit dem Brande weit die Nacht verdorr,
Pech und Feuer träufet unten auf Gomorrh.

Ich finde es unglaublich, wie gut ich dieses Gedicht finde, auch wenn es den Krieg als Thema hat. Die Dichte an passenden Beschreibungen, die Personifizierung des Krieges, die Farbmetaphorik. Es ist ein starkes, den Krieg erfassendes Gedicht, das anrührt und erschüttert, trotzdem fasziniert und das auf den Punkt bringt, was der Krieg war, was er ist und wohl immer sein wird: eine schwarze Welle, die über die Städte hereinbricht und sie in ihrer Glut vergehen lässt.

Mittwoch, 3. März 2010

Lieblingsbücher - gerade jetzt

Jetzt mal eine Liste mit meinen momentanen Lieblingsbüchern. Da sich das immer wieder ändert, ist das hier eine Momentaufnahme.
-> Die Stadt der träumenden Bücher. Dazu muss ich glaube nicht mehr viel schreiben, habe ich mich ja schon drüber ausgelassen-
-> Der Historiker von Elisabeth Kostova. Wunderbar spannendes und auch etwas gruseliges Buch über Dracula, der aber eigentlich nur eine Nebenrolle inne hat, es geht um den verschwundenen Vater der Erzählerin. Briefe, Archivmaterial und Dokumente werden eingebaut, diese "realistischen" Zeitzeugen bringen die Geschichte noch näher und ebenso die Gänsehaut, hat mich vom Hocker gehauen!
->Outlander von Diana Gabaldon. Heisst auf deutsch Feuer und Stein und hat mich (und sämtliche Freundinnen) so sehr fasziniert, dass ich unbedingt nach Schottland musste... Geht noch weiter und weiter und wenn ich mal Zeit habe, fange ich wieder von vorne an. Eines der Bücher in dem frau sich in die männliche Hauptfigur verliebt. Ist mir sonst noch nie passiert.
-> Biss... von Stephanie Meyer. Ja, ich weiß. Da schwimme ich ganz mit auf der Welle, aber ich fand alle vier gut. Nicht alle waren gleich gut, aber sie schreibt gut und ich finde es ist nicht zu kitschig. Ein Bisschen schon, aber nicht zu doll. Huch, zu viel gut... nun denn, ich habe sie innerhalb von sechs Monaten gleich zwei mal gelesen. Das sagt doch wohl alles, oder?
-> Sagan om valhalla von Johanne Hildebrandt. Gibt es jetzt auch schon die ersten beiden Bände der Trilogie in Übersetzung, Die Priesterin ist der erste Teil. Und es geht um die Asen und Valhalla und um Freja und Thor und das ganze sehr gut verpackt. Zu der Übersetzung kann ich nichts sagen, ich hab es auf Schwedisch gelesen und war begeistert.

Lieblingsbuch - also eines davon!

Neulich bin ich in einem Gespräch mit Freunden wieder einmal darüber gestolpert, über "Die Stadt der träumenden Bücher". Ich kenne nur wenige, die es angefangen haben und nicht gut fanden. Es ist wie eine Hommage an das Lesen, an Bücher, den Geruch, den man riecht, wenn man ein altes aufschlägt, daran, wie sich die Seiten anfühlen und auch daran, das Bücher den Leser anregen können, zum schmunzeln, lachen, gruseln, weinen. Ich habe nicht nur die Buchversion sondern auch das Hörbuch, sehr fatal, wenn man in der Bahn sitzt und lauthals loslachen muss, weil gerade eine unglaublich witzige Stelle dran war. Es gibt hunderte kleiner Kleinigkeiten, die dieses Buch so wunderbar machen. Die Buchlinge, die das Werk eines Autors auswendig lernen und es frei aufsagen können. Und huch, die Autoren kommen dem werten Leser irgendwie bekannt vor. Ohjann Golgo van Fontheweg oder Dölerich Hirnfidler... na, klingelt's? Goethe und Hölderlin verstecken sich dahinter...
Eine wunderbare, detaillierte Beschreibung findet sich bei Wikipedia. Der Artikel ist in die Reihe der lesenswerten Artikel aufgenommen worden, was ich nur unterschreiben kann, da hat sich jemand die Mühe gemacht und hat über den Tellerand geschaut und sich einem tollen Text literaturwissenschaftlich genähert - ganz ohne ihn zu zerpflücken, wie es so gerne mit "Fantasyliteratur" gemacht wird.

In tiefen, kalten, hohlen Räumen
Wo Schatten sich mit Schatten paaren
Wo alte Bücher Träume träumen
Von Zeiten als sie Bäume waren
Wo Kohle Diamant gebiert
Man weder Licht noch Gnade kennt
Dort ist's, wo jener Geist regiert
Den man den Schattenkönig nennt.

Mittwoch, 24. Februar 2010

Der Kanon und andere Problemchen

Bei den vielen großen Werken der Weltliteratur, die ich gerade lesen musste/durfte, kommt mir mal wieder in den Sinn, warum gerade diese Bücher/Stücke/Gedichte ausgerechnet so viel besser sein sollen, als das, was ich sonst so lese...
Eine Kommilitonin meinte neulich: "Bestseller können nie 'hohe Literatur' werden, bzw. sein." Warum eigentlich nicht? Nur weil die große Masse sie gut findet? Macht sie das schlechter? Und ist die Masse zu dumm um "hohe Literatur" gut zu befinden? Und wenn, warum macht sie das schlechter? Weil sie andere Themen behandeln? Weil sie nicht so schwer zu lesen sind, oder tiefgründiger sein sollen? Und sind sie das überhaupt?
Ui, zu viele Fragen!
Ich hatte mir jetzt mal zwei Tage frei genommen und das gelesen, wozu ich Lust hatte. Terry Goodkind "Wizard's First Rule". Unglaublich gutes Buch - finde ich. Habe ich zum ersten Mal 2003 gelesen und war damals schon völlig begeistert. Sind über 800 Seiten und ich wusste noch erstaunlich viel vom Inhalt, kein schlechtes Zeichen, wie ich finde. Gut, ich liebe Fantasy-Bücher allgemein, aber mal davon abgesehen, er schreibt wirklich gut!
Landschafts-, sowie Personenbeschreibungen sind sehr deutlich, nicht überladen, aber man hat alles vor Augen, so wie es oft leider nicht geht. Bereits auf der ersten Seite wird eine Spannung aufgebaut, die bis zur letzten Seite hin gehalten wird. Das heisst nicht, dass am Anfang nur ein einzelnes Rätsel steht, das bis zum Ende hingezogen wird, nein, es finden sich immer wieder Lösungen zur Spannung, parallel dazu gibt es aber mehrere andere Verläufe, die wieder zur Spannung hin führen. Auch dass an spannenden Stellen die Perspektive auf eine andere Hauptperson verschoben wird, hat mich zeitweise richtig fuchsig gemacht, weil ich dann erst abwarten musste, was nun weiter geschieht. Dennoch ist auch der andere Erzählstrang stark genug gewesen, dass man ihn nicht überblättern wollte. (Und das habe ich in einigen Büchern schon gemacht, ich gebe es zu!)
Unglaublich ist, dass die Geschichte, die hier angefangen wird, über diesen einen Band hinaus geht, ich habe noch 10 andere zu Hause stehen... Die Sword of Truth Novels. Hat sie - soweit ich mich erinnere - nie gezogen, ich habe sie immer verschlungen. Es geht um Machtpositionen, Kriege werden erklärt, Religionen erschaffen und verdammt, natürlich hat auch Liebe einen großen Platz, aber vor allem geht es um die Wahrheit, die hinter allem steht und das ist ein sehr cooles Konzept.
Etwas problematisch scheint die deutsche Übersetzung zu sein, da hat sich ein Freund von mir versucht, der fand das sehr doof. Aber das was sich als deutsch Muttersprachler auf Englisch ganz cool anhört (Seeker, Sword of Truth, Confessor), wird auf Deutsch dann irgendwie anders, bekommt einen seltsamen, ja irgendwie lächerlichen Klang. Denn ganz ehrlich, wer will denn schon vom Sucher lesen? Dem Schwert der Wahrheit, oder von der äh, ja, wie übersetzt man das am schlausten? Beichtvater steht im Wörterbuch... es handelt sich jedoch um eine Frau.... Da liegen dann doch wieder Welten dazwischen.
Im Moment kommt die erste Staffel der Verfilmung im Fernsehen... ja, wie das oft so ist, ist vieles ganz anders als im Buch und spätestens ab Staffel zwei zieht sich alles in die Länge, da das Quest, was im Buch verfolgt wird, in der Serie immer wieder für irgendwas anderes beiseite geschoben wird. Es ist ja nicht so, dass nicht genug Stoff zu Verfügung stehn würde.
Aber nochmal zurück zum Kanon: Also, warum kann ein Autor, der Fantasyliteratur schreibt und dies sogar sehr gut tut, ein gutes Konzept hat, das auch in die Tiefe geht, warum kann der nicht als wichtig genug angesehen werden? Mal abgesehen von Tolkien und Rowling, die beiden sind zwei der wenigen Autoren, die sogar an der Uni erwähnt werden. Ich finde der Bereich wird stark unterschätzt, wie auch die Kinderliteratur immer noch belächelt wird, doch denkt man nach, fällt auf, dass ohne Kinderliteratur wahrscheinlich kaum jemand lesen würde. Wie auch, wenn man keinen zugang dazu findet? Doch dazu vielleicht ein anderes Mal.

Samstag, 20. Februar 2010

Lyrik

Bin bei der letzten Prüfung angelangt... Lyrik des Expressionismus. Habe einen neuen Lieblingslyriker: August Stramm...

Traum

Durch die Büsche winden Sterne
Augen tauchen blaken sinken
Flüstern plätschert
Blüten gehren
Düfte spritzen
Schauer stürzen
Winde schnellen prellen schwellen
Tücher reißen
Fallen schrickt in tiefe Nacht.

schtzngrmm

schtzngrmm
schtzngrmm
t-t-t-t
t-t-t-t
grrrmmmmm
t-t-t-t
s-------c-------h
tzngrmm
tzngrmm
tzgrmm
grrmmmmm
schtzn
schtzn
t-t-t-t
t-t-t-t
schtzngrmm
schtzngrmm
tssssssssssssssssssss
grrt
grrrrrt
grrrrrrrrrt
scht
scht
t-t-t-t-t-t-t-t-t-t
scht
tzngrmm
tzngrmm
t-t-t-t-t-t.t-t-t-t
scht
scht
scht
scht
scht
grrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr
t-tt

Dienstag, 2. Februar 2010

Heat and Dust

So, bin gerade fertig geworden mit Ruth Prawer Jhabvalas Roman "Heat and Dust".
Ist sehr gut geschrieben, zeigt die verschiedenen Eindrücke, die Indien in den Menschen hinterlassen kann. Die Geschichte selbst ist auch interessant genug, dass es ein kurzweiliges Lesevergnügen ist.
Insgesamt sind es zwei Geschichten, bzw. eine Geschichte, die sich fünfzig Jahre später wiederholt. Die Ich-Erzählerin berichtet zum einen ihre Erfahrungen in Indien und zum anderen die Geschichte der ersten Frau ihres Großvaters - Olivia. Die Orte sind die selben, nur vor und nach der Unabhängigkeit Indiens. Die Anziehungskraft, die das Indische Volk auf beide Frauen ausübt und eine ungeplante Schwangerschaft verbindet beide miteinander. Die Erzählerin will eigentlich nur mehr über Olivia herausfinden, folgt aber im Prinzig deren Weg.
Was ich recht spannend fand, waren die Ähnlichkeiten, die sich zu "A Passage to India" von E.M. Forster zeigen. Die Sichtweise ist eine andere, aber das Grundproblem der Freundschaft in Indien (zwischen Engländern und auch zwischen Engländern und Indern) wird sogar fast wortgleich wieder aufgenommen.
Also alles in allem ein Buch, was ich sehr empfehlen kann!

Mittwoch, 27. Januar 2010

jaja, das Lesen

Also mal ganz ehrlich, es gibt zwischendurch Phasen, da hat man seinen Fernseher so viel lieber als ein Buch... Da hat man keinen Bock mehr noch irgendwas zu lesen und dann geht es auch wieder besser, so wie heute, da ging das ganz fix. Habe gerade "The Rez Sisters" gelesen und das ging zum einen superfix und war zum anderen auch Kurzweilig, ist ein Theaterstück, also wenig Schrift auf wenigen Seiten...
Ich habe keine Lust mehr auf Prüfungen, lesen sollte endlich mal wieder mehr Spaß machen, ich freue mich schon auf die Zeit, in der ich wieder das lesen kann, was ich möchte. Neulich habe ich mir "frei" genommen und mir ein Buch gekauft, eines das nichts mit der Uni zu tun hat. Das war ein wunderbares Gefühl, einfach mal so eben eines wegessen, das nichts mit meinen Prüfungen zu tun hat!
Großartiges Lesevergnügen übrigens: "Gut gegen Nordwind" von Daniel Glattauer. Ich habe ein bisschen mehr als eine Zugfahrt dafür gebraucht. Es geht um Emmi, die aus versehen versucht bei Leo ein Abonnement zu kündigen. So fangen die beiden an sich emails zu schreiben, es geht um einiges, vieles intimes, doch nie darum wer sie eigentlich sind.
Der Einstieg ist super lustig und das bleibt auch weiterhin so, man kann mit beiden mitfühlen, es ist hart sich so nah zu sein und doch so fern. Klingt doof, ist aber wunderbar beschrieben, wie die beiden sich brauchen und auch verlieben... Ha, aber der Knackpunkt dabei ist: Emmi ist verheiratet - glücklich verheiratet! Das hat man nicht erwartet, steht nix vom auf dem Umschlag und das lenkt die Geschichte in eine ganz andere Bahn. Interessanter würde ich sagen, es ist nicht so eine nullachtfünfzehn Liebesschnulze, bei der man schon nach drei Seiten weiß, wie es ausgeht. Und das Ende: Überraschung sage ich nur, sonst macht das Lesen hinterher keinen Spaß mehr.
Von mir gekauft, weil ich den Titel und das Cover gut fand (ja, ich bin ein Coverkäufer, ich geb's zu!) aber auf jeden Fall ein guter Fund! Also: lesen lesen lesen!