Sieht man sich den Text an, so fällt einem natürlich die Detektivgeschichte ins Auge. Unaufgeklärte Morde treten zu Tage, ein Mörder wird gesucht und - anhand von Beweisen und Aussagen - dingfest gemacht. Dass dies nicht der tatsächliche Mörder ist, kommt erst durch das Fräulein von Scuderi heraus, sie arbeitet mit ihrem Verstand und Herz, was es ihr ermöglicht, zu dem wahren Kern der Geschichte vorzudringen.
Die Figur des Fräuleins ist eine, die die Kunst und die Gesellschaft verbindet, sie schafft es, sich auf beiden Ebenen einzufinden, sich zu integrieren und wird daher auch sowohl vom König, als auch von dem mörderischen Goldschmied verehrt. Diese Gradwanderung verweist auf Hoffmann selbst, der auch zwischen seinen künstlerischen Tätigkeiten und seiner bürgerlichen Berufung stand und beides miteinander vereinbarte.
Weiter befindet sich in der Geschichte die Geisteskrankheit des Mörders: Er muss die Juwelen und Geschmeide, die er selbst gefertigt hat besitzen, der Grund dafür liegt in seiner Kindheit, der Zwang zum Stehlen wurde durch das Anfertigen der Kostbarkeiten nicht beseitigt. Hoffmanns ausführliche Lektüre vieler medizinischer Abhandlungen zum Thema Krankheit und Geisteskrankheit lässt sich hier erkennen. Dieses Thema findet sich in mehreren seiner Texte. Daher wurde er von seinen Zeitgenossen (z.B. Goethe) selbst als krank angesehen, man wollte ihn von dieser Art zu schreiben heilen - ohne Erfolg.
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Freitag, 4. Dezember 2009
Montag, 30. November 2009
E.T.A Hoffman - Das Fräulein von Scuderi
Das Fräulein von Scuderi ist eine Dame, allein lebend, die des nachts plötzlich von einem vermutlichen Mörder aufgesucht wird, was ihre Bediensteten zu verhindern wissen. Doch gerät eine Schatulle in ihren Besitz, die mit einem Geheimnis verknüpft ist. Doch bevor die Geschichte richtig Fahrt bekommt, wird zunächst das zeitliche Umfeld abgesteckt. In Paris gab es eine Reihe von Giftmorden, was La Regnie der Scuderi erzählt. La Regnie ist der Präsident der Chambre ardente, sozusagen ein Sondereinsatzkommando, das sich um diese Fälle gekümmert hat und auch die Mordfälle, die Paris heimsuchen bearbeitet. Diese treffen immer Personen, die Schmuck von René Cardillac, dem großen Goldschmied bei sich tragen. Der Schmuck verschwindet jedes Mal. Auch in der Schatulle, die die Scuderi bekommt, findet sich Cardillacs Schmuck. Als sie ihn ihm zurück geben will, besteht er darauf, dass die ihn behalten soll, doch bekommt sie eine Warnung (von dem vermutlichen Mörder, der zu Beginn in ihr Haus eindrang), dass sie Cardillac den Schmuck innerhalb von zwei Tagen zurück geben sollte. Al sie sich am zweiten Tag endlich dazu durchringt und auch die Zeit findet den Schmuck zurück zu geben, trifft sie Cardillac nicht mehr ein, er ist ermmordet worden, sein Geselle (und der Geliebte seiner Tochter Mandelon) Olivier Brusson soll der Mörder sein.
Was die Scuderi erfährt, ist, dass der Geselle nicht der Mörder ist, sondern Cardillac von einem anderen in Notwehr erschlagen wurde, denn Cardillac selbst war der Mörder, der seinen Schmuck zurückstahl um ihn nicht hergeben zu müssen.
Und natürlich wird zum Schluss alles aufgeklärt, zumindest für den Leser.
Im Text findet sich eine Binnenerzählung (die Giftmorde) und eine allgemein düstere Stimmung, die fast an die Gothic Novels erinnert (es finden sich auch Worte wie Unstern oder Satan, die häufig als Bildentsprechungen für Personen genutzt werden). Als Cardillac die Schatulle bei der Scuderi erblickt, verfällt der Text is Präsens und beschleunigt damit die Handlung.
Was die Scuderi erfährt, ist, dass der Geselle nicht der Mörder ist, sondern Cardillac von einem anderen in Notwehr erschlagen wurde, denn Cardillac selbst war der Mörder, der seinen Schmuck zurückstahl um ihn nicht hergeben zu müssen.
Und natürlich wird zum Schluss alles aufgeklärt, zumindest für den Leser.
Im Text findet sich eine Binnenerzählung (die Giftmorde) und eine allgemein düstere Stimmung, die fast an die Gothic Novels erinnert (es finden sich auch Worte wie Unstern oder Satan, die häufig als Bildentsprechungen für Personen genutzt werden). Als Cardillac die Schatulle bei der Scuderi erblickt, verfällt der Text is Präsens und beschleunigt damit die Handlung.
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